Das Land hat gerade jetzt unglaubliche Chancen. Doch „Natur pur allein reicht nicht aus“, sagt Hannes Trettin, Gründer der „Project Bay“ in Lietzow auf Rügen. In einem ehemaligen Callcenter haben Hannes Trettin und sein Partner Toni Gurski einen Coworking Space geschaffen: Büros oder Arbeitsplätze, die man flexibel mieten kann.
Etwa ein Jahr nach der Gründung arbeiten dort Menschen und Firmen aus ganz Deutschland und darüber hinaus. Beamte aus Berlin verbringen den Sommer lieber auf der Insel statt in der Großstadt und erledigen ihre Arbeit von dort aus. Studenten schreiben ihre Bachelorarbeit dort und gehen nach getaner Arbeit noch Kajak fahren. Aber auch Handwerker aus der Umgebung nutzen die Arbeitsplätze, um ihre Büroarbeit zu machen. Oder Steuerberater empfangen dort ihre Kunden. Es ist der Mix, der das Arbeitsklima ausmacht und Kreativität fördert.
Wo liegt die Zukunft der Arbeit? Kann MV Vorbild für nachhaltiges Wirtschaften sein? Alexandra Hennig und Hannes Trettin aus der „Project Bay“ in Lietzow haben Antworten. 49 Min
Und genau darin liegt das Potential von Mecklenburg-Vorpommern, meint Hannes Trettin. „Die Leute wollen hierherziehen“, sagt er. Denn das Land habe entscheidende Standortvorteile: die Ostsee, die vielen Seen, die Natur – und es gibt genug Raum für kreative Ideen. Andere Regionen haben jetzt mit ihren einstigen Erfolgsfaktoren zu kämpfen – man denke da nur an die Braunkohlereviere im Rheinland oder der Lausitz. „Wir brauchen uns um die Vergangenheit nicht kümmern, wir können jetzt starten.“
Mecklenburg-Vorpommern als Land für kreative Köpfe, die hier Neues entwickeln und ausprobieren – das ist seine Vision. Was es dazu braucht? Bezahlbaren Wohnraum, gute Bildungsangebote und eine gute Infrastruktur. All das versuchen Hannes Trettin und sein Partner Toni Gurski im Kleinen auf Rügen zu schaffen. Sie bieten Unterkünfte für Menschen, die dort arbeiten wollen. Sie gehen an die Schulen und bringen schon den Kindern programmieren bei. Sie schaffen eine Flotte an Carsharing-Fahrzeugen an, die allen Menschen in der Umgebung zur Verfügung stehen sollen. Zudem richten sie gerade eine 1.500 Quadratmeter große Werkstatt mit modernen Geräten wie 3D-Druckern, Textil-, Holz- und Metallverarbeitungsmaschinen ein. Dort können kreative Köpfe zukünftig Prototypen entwickeln.
Sie sind aber auch Anlaufpunkt für Betriebe aus der Region, die sich mit der Digitalisierung und allem, was damit zusammenhängt, noch schwer tun. Dabei hilft ihnen Digitallotsin Alexandra Hennig, die vom Land dafür bezahlt wird. Ein erster Schritt in die richtige Richtung. Was die einzelnen Parteien darüber hinaus anbieten, sollten sie am 26. September in den Landtag einziehen, und wie Hannes Trettin und Alexandra Hennig darauf blicken – das hören Sie im Podcast Dorf-Stadt-Kreis „Arbeit anders denken“.
 
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