Warum sehe ich FAZ.NET nicht?
Ressorts
Politik
Services:
Wirtschaft
Services:
Finanzen
Services:
Feuilleton
Karriere & HochSchule
Services:
Sport
Gesellschaft
Services:
Stil
Services:
Rhein-Main
Technik & Motor
Services:
Wissen
Reise
Services:
F+
Blogs
Podcasts
Multimedia
Video
Fotografie
Themen
Archiv
F.A.Z.-Kongress
Information
Verlag
FAZ.NET
Service
© Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001–2021
Alle Rechte vorbehalten.
Permalink: https://www.faz.net/-gym-afuba
Aktuelle Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur
Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler
Zeitung FAZ.NET
Start ins neue Schuljahr an einem Gymnasium in Sachsen Bild: dpa
Viele Schüler wünschen einer Befragung des Bankenverbandes zufolge mehr Wirtschafts- und Finanzbildung in der Schule. Doch dem stehen hohe Hürden im Weg.
Permalink: https://www.faz.net/-gym-afuba
Was versteht man unter „Inflationsrate“, und wie hoch liegt diese gerade? Gemäß der „Jugendstudie 2021“ des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) können 56 Prozent deutscher Jugendlicher zwischen 14 und 24 Jahren den Begriff korrekt erklären. Und 14 Prozent können ihre Höhe nennen. Nur 17 Prozent der Befragten konnten die Aufgaben der Europäischen Zentralbank benennen. Der BdB sieht angesichts dieser Werte in der Wirtschafts- und Finanzbildung an deutschen Schulen eine Bildungslücke.
Und die gelte es zu schließen. Mit der Forderung nach der Verankerung des Wirtschaftsunterrichts an deutschen Schulen steht der Verband an der Seite der Jugendlichen, von denen der Umfrage zufolge 77 Prozent dasselbe Bedürfnis nennen. „Jugendlichen fehlt ohne ausreichende Wirtschafts- und Finanzbildung das nötige Rüstzeug, um die Welt und den Alltag zu verstehen. Es sollte Aufgabe der Schule und dort nicht zuletzt der ökonomischen Bildung sein, dieses Wissen zu vermitteln, um Jugendlichen die bestmöglichen Chancen für einen erfolgreichen Berufsstart an die Hand zu geben“, beschreibt Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des BdB, zur Präsentation der Studie die Tragweite des Problems.
Diese Meinung teilt Sven Schumann, Ko-Vorsitzender des Vorstands des Bündnisses Ökonomische Bildung (BÖB) und Mitarbeiter der Deutschen Börse: „Ökonomische Bildung hat große Bedeutung für viele Zukunftsthemen. Die Finanzierung der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft hängt mitunter von dem Bewusstsein ab, dass Menschen mit ihrer Teilhabe am Kapitalmarkt Innovationen und Technologiesprünge in dieser Richtung befördern können.“ Mehr Verständnis für Finanzen und Wirtschaft gebe nicht nur bei großen Problemen eine zusätzliche Dimension, in der Lösungen gefunden werden können, sagt Schumann.
„Das fängt bei der individuellen Haushaltsplanung an. Credit­reform schätzte zum 1. Oktober 2020, dass 6,85 Millionen Menschen in Deutschland überschuldet waren. Wenn Menschen, vor allem aus prekären Verhältnissen, nicht wissen, wie viel Geld sie verdienen, ausgeben und sparen wollen, wird sich an dieser Zahl nichts ändern.“ Auch für Unternehmensgründungen sei mangelnde wirtschaftliche Bildung eine Hürde. „Die Kette setzt sich fort bis zur Altersarmut aufgrund mangelnder Vorsorge. Politisch sollte Interesse bestehen, diese Probleme an der Wurzel zu behandeln“, fordert Schumann.
Da Bildung Ländersache ist, sehen sich die Befürworter einer bundesweiten Einführung des Wirtschaftsunterrichts hohen Hürden gegenüber. Fünf von 16 Ländern haben Wirtschaft in ihren Lehrplänen. In einigen weiteren fruchten Bestrebungen allmählich. Schumann beschreibt die Gründe für den langsamen Fortschritt: „Die Kontingentstundentafel, die festlegt, mit wie vielen Stunden die einzelnen Fächer unterrichtet werden, kann nur zugunsten eines Faches angepasst werden, wenn das Zeitbudget für ein anderes Fach reduziert wird. Das kann am Ende nur politisch entschieden werden, das heißt, die Bildungspolitik muss – auch gegen Widerstände – festlegen, wo die inhaltlichen Schwerpunkte der Zukunft liegen sollen.“
Mehr zum Thema
1/
Orthographie im Lehramt : „Wir sind mitten in einer Rechtschreibkatastrophe“
Corona-Pandemie : Kinder-Quarantäne als Karrierebremse
Neue Studie : Was ein Schulfach Wirtschaft bringt
Mit der Einführung des Schulfachs ist es zudem nicht getan. Auch die Lehrer müssen ausgebildet werden. „Ohne fachwissenschaftliche und wirtschaftsdidaktische Qualifizierung ist die Vermittlung ökonomischer Bildung kaum möglich“, sagt Schumann. „Und wenn Lehrer nicht überzeugt sind, werden Schüler dies auch nicht. Dabei bestünde angesichts des nachgewiesenen Interesses bei Schülern viel Potential, sie für das wichtige Themengebiet zu begeistern.“ Auch Krautscheid sieht in der Haltung und Ausbildung der Lehrer ein Problem: „Wir versuchen, Lehrer mit Angeboten wie Planspielen, Schulbesuchen oder Informationsmaterial zu unterstützen. Wenn da aber kein Interesse ist oder keine Vorgaben aus dem Lehrplan, versanden Initiativen wieder. Und ein gutes, klassisches Schulprogramm können auch unsere Angebote nicht ersetzen.“
Quelle: F.A.Z.
Hier können Sie die Rechte an diesem Artikel erwerben.
Permalink: https://www.faz.net/-gym-afuba
Weitere Themen
FAZ Plus Artikel: Neue Studie : Was ein Schulfach Wirtschaft bringt
Brauchen wir ein eigenes Fach für Wirtschaftsthemen? Seit Jahren wird darüber gestritten. Eine Langzeitstudie hat untersucht, wie es sich auf Kompetenz und Einstellungen von Schülern auswirkt. Ein Gastbeitrag.
FAZ Plus Artikel: Deutsche Schule in Sofia : „Der Umgang mit Covid ist hier anders“
Bernhard Mieles ist vom Frankfurter Lessing-Gymnasium als Schulleiter nach Bulgarien gewechselt. Im Interview spricht er über seine ersten Tage in Sofia, den Umgang mit Corona und die Attraktivität der Deutschen Schulen.
Viel Reformbedarf : Höchste Zeit für mehr Bildungsgerechtigkeit!
Bildungsfragen spielen im Bundestagswahlkampf auch in Corona-Zeiten so gut wie keine Rolle – obwohl fast täglich von Lernlücken die Rede ist. Ein Gastbeitrag.
Kurse und Finanzdaten zum Artikel
Ähnliche Themen
Topmeldungen
Australien zu U-Boot-Deal : „Wir haben unsere Bedenken geäußert“
Weltraumtouristen sind zurück : „Das war eine Wahnsinnsreise“
Merkel-Bücher international : Auf diese Kanzlerin schaut die ganze Welt
Korrektiv der Formel 1 : Der Gewinner Sebastian Vettel
Newsletter
Weitere Themen
Verlagsangebot
Services
Abo-Service
Best Ager
FAZ.NET als Startseite
Apps
Finanz-Services
Tarifrechner
Newsletter
Immobilien-
Markt
Testberichte
Stellenmarkt
Spiele
Gutscheine
Veranstaltungen
Whatsapp & Co.
TV-Programm
Wetter
Frankfurter Allgemeine Zeitung
© Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH 2001 – 2021
Alle Rechte vorbehalten.

Ökonomie an Schulen: Wirtschaft ist ein Fremdwort
Ökonomie an Schulen
Wirtschaft ist ein Fremdwort
Viele Schüler wünschen einer Befragung des Bankenverbandes zufolge mehr Wirtschafts- und Finanzbildung in der Schule. Doch dem stehen hohe Hürden im Weg.
Ein Fehler ist aufgetreten. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingaben.
Vielen Dank
Der Beitrag wurde erfolgreich versandt.

source