Unternehmer in ganz Deutschland geben sich zunehmend beunruhigt wegen den Vermögensteuerplänen einiger Parteien. Zu ihnen gesellt sich nun auch Ifo-Präsident Clemens Fuest. In einer Studie zeigt er auf, dass eine erneute Einführung fatale Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft und den deutschen Mittelstand haben könnte.
Die SPD erlebt aktuell unter Kanzlerkandidat Olaf Scholz eine neuen Höhenflug. Eine Regierungsbeteiligung der Sozialdemokraten wird in diesen Tagen immer wahrscheinlicher. Doch die Steuerpläne einiger Parteien stoßen auf das Unvermögen vieler Unternehmer in Deutschland – darunter auch die der SPD. Insbesondere den Mittelstand könnte es dabei hart treffen.
Zu den Kritikern gesellt sich nun auch der Chef des Ifo-Instituts in München, Clemens Fuest. In einer fast 50 Seiten langen Studie untersucht er die Auswirkung der Einführung einer Vermögensteuer – und kommt dabei zu besorgniserregenden Schlüssen für den deutschen Mittelstand.
Der der Ifo-Präsident kritisiert insbesondere die Belastung von Betriebsvermögen in seiner Studie, die im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen erstellt wurde.

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Mittels Simulationsrechnungen stellt der Ökonom in seiner Untersuchung fest, dass bereits nach acht Jahren, in denen eine Vermögensteuer erhoben wird, die deutsche Wirtschaftsleitung um mehr als sechs Prozent einknicken könnte (verglichen mit einer Entwicklung ohne Vermögensteuer).
Der Ökonom kritisiert ebenfalls den extrem hohen Aufwand, der eine Erhebung der Vermögensteuer nach sich ziehen könnte. Dabei verweist er auf den Schaden, den Wirtschaftswachstum und Beschäftigung erleiden könnten, solange keine Umgehung der Steuer möglich sei.
Der Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, Rainer Kirchdörfer, bestätigt die Bedenken des Ifo-Präsidenten. „Eine solche Steuer setzt einen Anreiz zum Kapitalabfluss ins Ausland“, kommentiert er.
Sollte also aus der Erhebung einer Vermögensteuer tatsächlich ein Rückgang des Wirtschaftswachstums und der Beschäftigung in der deutschen Volkswirtschaft resultieren, könnte es gar zu einer deutlichen Schmälerung der Steuereinnahmen führen. Den geschätzten Einnahmen von 17 Milliarden Euro könnte demnach ein Verlust bei anderen Steuern von 38 Milliarden Euro gegenüberstehen.
Die Pläne der Sozialdemokraten sehen derweilen vor, Vermögen von über einer Millionen Euro mit einem Prozent Vermögensteuer zu belasten. Nettovermögen ab zwei Millionen Euro sollen laut Wahlprogramm mit zwei Prozent besteuert werden.
Die Vorhaben der Grünen sehen dabei weitgehend ähnlich aus. Die Linken hingegen wollen Nettovermögen ab einer Millionen Euro bereits mit bis zu fünf Prozent besteuern.
Insbesondere die Finanzierung der während der Corona-Pandemie neu aufgenommenen Staatsschulden soll laut den Parteien Grund der Erhebung der Steuer sein. Bereits nach 1995 bemängelte das Bundesverfassungsgericht die Belastung unterbewerteter Immobilien. Ab 1997 wurde die Steuer dann nicht mehr erhoben.
Seitdem die Ungleichheitsdebatte in Deutschland wieder aufgeflammt ist, wird immer wieder über eine erneute Einführung der Besteuerung hoher Vermögen diskutiert.
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Dienstag, 31.08.2021 | 20:49 | Kurt Bagger
und Herr Böhm haben völlig Recht.Ich habe nicht nur vorgefühlt.Habe alles gut verkauft und ziehe in das schöne Land,wo 3s viele meinesgleichen schon gibt,wo Reichtum noch geschätzt wird.
Dienstag, 31.08.2021 | 20:24 | Harald Böhm
scheißt der Himmel das Geld in ihren Schoß. Woher das Geld herkommt ist denen vergleichsweise vollkommen egal, besser noch, die haben null Ahnung dazu. Ich kann dem Mittelstand nur empfehlen, Vermögen, Betriebsstätten und Sitz der Firma zu verlagern, sollen die doch hier gnadenlos baden gehen. Österreich empfiehlt sich da sehr, ich habe schon vorgefühlt.
Dienstag, 31.08.2021 | 17:18 | Julius Saitl
auch noch zusätzlich eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer? Es wird höchste Zeit zu gehen – Tschüs Deutschland, du wirst bald ein großes Industriemuseum sein, in dem Migranten in ihrem Nichtstun finanziell besser ausgestattet werden als unsere Rentner, die ein Leben lang dafür Leistungen erbracht haben. Die Konsequenz wird sein: bald ist keiner mehr in Deutschland, den der R2G – Staat noch schröpfen könnte. Meine Familie und ich ist dann jedoch schon raus aus dieser Nummer und wird mit Freude mit seinen Steuerzahlungen ein anders Volk auf diesem Globus unterstützen.
Dienstag, 31.08.2021 | 08:08 | Paul Schmitt  | 2 Antworten
Warum sollte man sich hier noch krumm machen um durch harte Arbeit mehr zu verdienen, wenn der Staat einem immer tiefer in die Taschen greift ? Was ist daran ungerecht wenn Gering- und Hochverdiener prozentual identisch zur Kasse gebeten werden ? Die etwas Reicheren finanzieren in ihrer aktiven Arbeitszeit wesentlich mehr und stehen dann im Renteneintritt auch nicht wesentlich besser da. Hat man als Eckrentner vorgesorgt, wird das eigene Haus je nach Standort extra versteuert, Geld für die Steuern zu bezahlen ist aber keins da …. Das gleiche gilt wenn man den Familienstammsitz geerbt und ein mittleres Einkommen hat. Hat man ein Haus vermietet als Altersvorsorge, bekommt man die Vermögenssteuer, je nach Objektwert über die Miete auch nicht mehr rein.. Und da soll sich (Mehr-) Arbeit lohnen
Dienstag, 31.08.2021 | 22:38 | Paul Schmitt
@Herr Oaterlah, es geht mir hier in der Tat um Vermögenssteuer, die nicht zahlbar ist, wenn keine regelmässigen ausreichenden finanziellen Mittel vor allem im Rentenalter bereitstehen bzw. die Vermietung von Immobilien unwirtschafllich erscheinen lassen können. Letztendlich würde ein bezahlbares Mietangebot darunter leiden.
Dienstag, 31.08.2021 | 07:12 | Konstantin Nabenteuer
Erstmal wird überall an Steuerschrauben gedreht, und wenn die sich langsam dem Ende neigt wird der Gewindeschneider rausgeholt. Wo wäre Deutschland bloß ohne seine Steuern? Wenn wenigstens etwas mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung herrschen, würde, aber Nein, Schmarotzer bestimmen was Sache ist.
Dienstag, 31.08.2021 | 06:39 | Berger Grit
Käme es so, würde ich vermutlich zum ersten Mal in meinem Leben eine Verfassungsbeschwerde anstrengen. Pensionsansprüche der (höheren) Beamten und Politiker entsprechen in Niedrigzinsphasen millionenschweren Rücklagen. Handwerker oder Selbständige sichern ihr Alter dagegen mangels Sorglos-Pensionsversprechen mühsam durch Mietimmobilien ab. Wenn man die künftig erneut besteuern will, damit der Staat im Wesentlichen auch künftig seinen Beamten hohe Pensionen zahlen kann, dann hakt etwas aus. Mindestens müsste dann auch auf Pensionsansprüche die „Vermögenssteuer“ anfallen. Höhere Beamte und Politiker gehören längst zu den sehr „Reichen“ dieser Gesellschaft. Nur weil sie ihr Gehalt fast steuerfrei beziehen und Pensionen obendrauf erhalten, ohne je einzuzahlen, fällt das kaum auf.
Montag, 30.08.2021 | 22:17 | Georg Krenn  | 1 Antwort
Empirische Daten belegen, dass die Verteilung der Vermögen (nicht so sehr der Einkommen) immer ungleicher wird. Gleichzeitig wird ein immer höherer Anteil des Einkommens als Einkommen aus Vermögen erzielt. Für finanziellen Erfolg junger Menschen wird deshalb das Vermögen der Eltern in der Tendenz immer wichtiger als eigene gesellschaftliche Leistung. Dies ist gefährlich für jede Leistungsgesellschaft, denn in einer solchen soll ja primär Leistung entscheidend für den finanziellen Erfolg sein. Genau aus diesem Grund muss dafür gesorgt werden, dass die Verteilung von Vermögen nicht noch ungleicher (=ungerechter?) wird. Möglichkeiten dazu liegen z.B. in der Besteuerung von Vermögen und Erbschaften. Welche Alternativen gibt es für die notwendige(!) Umverteilung? Fuest nennt keine!
Dienstag, 31.08.2021 | 12:00 | Ulrich Osterloh
Es wäre nett, wenn Sie mich als Autor gennant hätten, ansonsten jedoch geht es mir wie Ihnen, lieber Georg Krenn: Ich warte auf sachliche Gegenargumente.
Montag, 30.08.2021 | 18:27 | Thomas Weber
Da bin ich doch sehr glücklich, dass Herr Fuest seine Rolle als Hüter des Kapitals wahrnimmt. Aber er macht das auch als führender Lehrer. Da hab ich große Zweifel ob er als Professor weiter seine einseitige Lobbyarbeit weiter betreiben soll
Montag, 30.08.2021 | 17:15 | Ulrich Osterloh  | 4 Antworten
Empirische Daten belegen, dass die Verteilung der Vermögen (nicht so sehr der Einkommen) immer ungleicher wird. Gleichzeitig wird ein immer höherer Anteil des Einkommens als Einkommen aus Vermögen erzielt. Für finanziellen Erfolg junger Menschen wird deshalb das Vermögen der Eltern in der Tendenz immer wichtiger als eigene gesellschaftliche Leistung. Dies ist gefährlich für jede Leistungsgesellschaft, denn in einer solchen soll ja primär Leistung entscheidend für den finanziellen Erfolg sein. Genau aus diesem Grund muss dafür gesorgt werden, dass die Verteilung von Vermögen nicht noch ungleicher (=ungerechter?) wird. Möglichkeiten dazu liegen z.B. in der Besteuerung von Vermögen und Erbschaften. Welche Alternativen gibt es für die notwendige(!) Umverteilung? Fuest nennt keine!
Dienstag, 31.08.2021 | 15:19 | Ulrich Osterloh
es geht schon um die Reichen und nicht nur um Superreichen. Soweit ich weiß wird meist ein Vermögen von 2Mio pro Person genannt (d.h. ein Ehepaar 4Mio) und ich wäre mal gespannt, zu hören, welche Beamten in diese Größenordnungen vorstoßen. Normalos werden lachen, wenn Sie hören, dass ihnen 1Mio Vermögen zugetraut wird.
Montag, 30.08.2021 | 16:25 | Armin Berger
Vielleicht brauchen " Die Deutschen " wieder einmal einen Denkzettel . Naive Menschen gibt es in unserem Land genug . Dummheit wird bestraft . Dann reicht wieder einige Jahrzehnte . Wie unsere Geschichte lehrt .
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