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Von der Berliner Zeitung
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Erneut ist der Ifo-Geschäftsklimaindex gesunken. Das sollte ein Warnschuss sein. Der Aufschwung ist weniger robust, als es scheint. Gefordert ist jeder von uns.
Fabian Hartmann , 25.8.2021 – 17:15 Uhr
BerlinDie Konjunktur ist weniger robust, als es erscheint. Bereits zum zweiten Mal in Folge ist der Ifo-Geschäftsklimaindex – ein wichtiges Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft – gefallen. Vor allem steigende Corona-Infektionszahlen, die nachlassende Impfdynamik, aber auch Lieferengpässe belasten die Unternehmen. Die Politik versichert zwar, dass kein neuer Lockdown im Herbst droht, dennoch: Die neuesten Ifo-Zahlen sind ein Weckruf.
Noch befindet sich die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs, doch die Unsicherheiten nehmen zu. Darauf hatte auch schon die Bundesbank in dieser Woche aufmerksam gemacht. Was also tun? So banal es klingt: Ob die Pandemie ihr Ende findet, liegt in der Verantwortung eines jeden Einzelnen. Noch immer sind zu wenige Menschen in Deutschland geimpft. Um die Herdenimmunität zu erreichen, kann sanfter Druck helfen – aus der Politik und aus der Wirtschaft. So ist es für Unternehmen – seien es Restaurants, Fitnessstudios oder der Einzelhandel – durchaus legitim (und rational) festzulegen, ab Herbst nur noch Geimpften oder Genesen (2G) den Zutritt zu gewähren. So verfährt auch der 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga. Besser als ein Lockdown ist das allemal.

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Doch auch die nächste Bundesregierung ist gefordert. Der wirtschaftspolitische Stillstand der letzten Jahre muss überwunden werden. Längst wäre es an der Zeit für eine Steuerreform, die diesen Namen auch verdient. Auch die Rente steht vor großen Problemen. Mehr private Vorsorge sollte kein Tabu sein, die Vorschläge – etwa eine Aktien-Rente – liegen längst auf dem Tisch. Wann, wenn nicht jetzt im Wahlkampf, wäre es an der Zeit, über die großen Herausforderungen und ihre Lösungen zu diskutieren? Fast alle Parteien indes versprechen den Deutschen neue soziale Wohltaten. Es droht ein ungemütlicher Herbst.
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