Seit 1990 kann auch in Festland-China mit Aktien gehandelt werden. Bisher allerdings nur in Shanghai und Shenzhen.
Die chinesische Führung richtet einen neuen Handels­platz speziell für kleinere und mittlere Unternehmen ein.
Von .css-viqvuv{border-bottom:1px solid #29293a;-webkit-text-decoration:none;text-decoration:none;-webkit-transition:border-bottom 150ms ease-in-out;transition:border-bottom 150ms ease-in-out;}.css-viqvuv:hover{border-bottom-color:transparent;}Christoph Giesen, Peking
China bekommt eine dritte Börse: Nach den Handelsplätzen in Shanghai und Shenzhen, die seit 1990 existieren, soll der neue Aktienmarkt in Peking eingerichtet werden. Das gab Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in einer kurzen Rede bei der Eröffnung einer Messe bekannt.
Der Schritt erfolgt zu einer Zeit, in der die chinesischen Behörden Privatunternehmen immer stärker regulieren. Unternehmen, die Börsengänge im Ausland plane, müssen mit Schwierigkeiten rechnen. Das jüngste Beispiel ist der populäre Fahrdienstleister Didi: Wenige Tage nach dem milliardenschweren Debüt in New York untersagten die Behörden den Download der Didi-App aus wettbewerbsrechtlicher Gründen und ordneten eine Untersuchung an. Die Führung in Peking fürchtet zudem, dass Technologieunternehmen, die im Ausland an die Börse gehen, ausländischen Behörden Zugang zu sensiblen Benutzerdaten gewähren könnten.
Bereits vor zwei Jahren war daher auf Initiative von Xi Jinping in Shanghai der sogenannten Star Market eingerichtet worden, um chinesische Start-ups zu einem Börsengang in der Volksrepublik zu bewegen. Statt in die Vereinigten Staaten oder nach Hongkong zu gehen, sollen aussichtsreiche chinesische Unternehmen in der Heimat gelistet werden. Bis dahin galt die Regel: Nur wer drei Jahre hintereinander profitabel ist, wird von der chinesischen Börsenaufsicht in Erwägung gezogen, Aktien auszugeben. Der Star Market ist dagegen deutlich flexibler. Inzwischen sind mehr als 300 Technologieunternehmen in Shanghai gelistet worden, mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von mehr als 4,7 Billionen Yuan (615 Milliarden Euro).
Der neue Aktienmarkt in Peking soll auf einem bestehenden außerbörslichen Handelssystem zur Finanzierung kleiner und mittelgroßer Unternehmen aufsetzen, berichtete die Wertpapieraufsicht. Die sogenannte National Equities Exchange and Quotations (NEEQ) mit Sitz in der chinesischen Hauptstadt soll zur „dritten Börse“ aufgewertet werden. Dieser Direkthandelsplatz war 2013 ins Leben gerufen worden, um kleinen und mittelgroßen Unternehmen neue Finanzierungsmöglichkeiten zu eröffnen. Diese Firmen spielten eine „wichtige Rolle in der Förderung des Wirtschaftswachstums, bringen die wissenschaftliche und technologische Innovation voran und weiten die Beschäftigung aus“, hieß es in einer Mitteilung der Wertpapieraufsicht. Die neue Börse solle Chinas „innovationsgetriebene Entwicklungsstrategie“ fördern. Ende 2020 waren mehr als 6000 Unternehmen an der Pekinger NEEQ gelistet, darunter 94 Prozent kleine und mittlere Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 345 Milliarden Euro.
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