LED-Scheinwerfer sind Lichtanlagen, bei denen Dioden als Leuchtmittel verwendet werden. LEDs sind lichtausstrahlende Halbleiter-Bauelemente. Wenn durch die Diode Strom in Durchlassrichtung fließt, strahlt sie Licht und sogar Infrarotstrahlung oder Ultraviolettstrahlung ab. Die Wellenlänge hängt vom Material des Halbleiters und der Dotierung ab. Im Gegensatz zur normalen Glühlampe wird die elektrische Energie mit geringem Wärmeverlust in Licht umgewandelt. Hierbei wird das Licht sehr schmalbandig ausgestrahlt, sodass einfarbige LED meist in den Farben Rot, Blau und Grün leuchten. Zur Erzeugung von breitbandigen und weißem Licht werden entweder unterschiedlich farbige LEDs verwendet oder es werden LEDs mit einer Farbe mit einem photolumineszierendem Farbstoff kombiniert.

LED im Bereich der KFZ-Scheinwerfer

LED-Scheinwerfer verdrängen zunehmend andere Lichtanlagen, da diese Technik langsamer altert, weniger Wärme entsteht und sie gegenüber Glühlampen deutlich weniger Energie für die gleiche Lichtintensität brauchen. Lange Zeit waren LED-Beleuchtungen viel zu schwach und auch die Geometrie des Lichtkegels bereitete Schwierigkeiten. Doch inzwischen sind besonders bei PKWs durch adaptive LED-Scheinwerfer in Verwendung, die gegenüber den normalen Scheinwerfer Vorteile mitbringt. Die Leuchtgeometrie und die Funktion werden mit Spiegeln und Linsen realisiert. Durch die schnelle Steuerbarkeit vieler einzelnen LED können in vielen Fällen auf bewegte Komponenten verzichtet werden. Eine Halogenglühlampe mit 55 Watt erzeugt einen Lichtstrom von ungefähr 1.200 und 1.500 Lumen, eine LED-Lampe erzeugt bis zu 3.000 Lumen.

Elektrisch gesteuerte LED-Scheinwerfer

Elektrisch gesteuerte LED-Scheinwerfer wurde Ende 2013 eingeführt. Der Scheinwerfer besteht aus Modulen, wovon ein Teil einzeln angesteuert werden kann, so kann die Straße mit angepasster Lichtverteilung sowie Lichtweite ausgeleuchtet werden, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Gesteuert wird die Beleuchtung über eine Kamera, welche hinter der Frontscheibe angebracht ist. Die Steuergeräte erzeugen die notwendige Lichtgeometrie. Das Kurvenlicht kann auf diese Weise vorausschauend arbeiten. Ein Kreisverkehrslicht kann mit den Daten aus dem Navigationsgerät Kreisverkehre erkennen und passt den Lichtkegel optimal an die Straße an. Seit dem Jahr 2002 werden Voll-LED-Scheinwerfer zunehmend in der Kompaktklasse als Sonderausstattung angeboten.

Die Geschichte der LED-Scheinwerfer in Automobilbereich

Bereits im Jahr 1992 wurde der LED-Scheinwerfer für die dritte Bremsleuchte verwendet. 1998 kamen die ersten Kombinationsleuchten auf den Markt, bei denen Rücklicht, Bremslicht, Blinker durch LED-Technik realisiert werden. Seit der Jahrtausendwende werden in Rücklicht, Standlicht, Bremslicht und Blinker verbreitet LEDs eingesetzt. Erst 2003 wurde der erste Voll-LED-Hauptscheinwerfer präsentiert, dieser konnte auch die lichttechnischen Ansprüchen des Gesetzgebers erfüllen. 2005 wurde ein LED-Scheinwerfer vorgestellt, welcher beim Abblendlicht die gleiche Lichtintensität wie Xenonscheinwerfer erzeugen konnte. Ende 2006 wurden Voll-LED-Scheinwerfer mit eingebauten Blinker, Positionslicht und Tagfahrlicht vorgestellt.