Wollte mit dem digitalen Führerschein den Alltag der deutschen Autofahrer revolutionieren: Noch-Verkehrsminister Andreas Scheuer.
Mit dem digitalen Führerschein auf dem Smartphone sollte alles leichter werden. Doch nach nur wenigen Tagen gibt die App den Geist auf und es häufen sich die Beschwerden.
Von .css-viqvuv{border-bottom:1px solid #29293a;-webkit-text-decoration:none;text-decoration:none;-webkit-transition:border-bottom 150ms ease-in-out;transition:border-bottom 150ms ease-in-out;}.css-viqvuv:hover{border-bottom-color:transparent;}Max Muth
Es hätte eine positive Nachricht zum Schluss sein können. Vergangene Woche verkündete der Noch-Verkehrsminister einen Etappenerfolg auf dem Weg zur Digitalisierung: den digitalen Führerschein. Der habe „das Potenzial, den Alltag von Autofahrern deutlich zu erleichtern“, frohlockte Andreas Scheuer (CSU). Aufwendige Video-Überprüfungen der Fahrerlaubnis etwa bei Car-Sharing oder Auto-Vermietung könnten bald wegfallen, Polizeikontrollen effektiver werden. Dazu müsse nur noch die EU mitspielen und den digitalen Schein anerkennen.
Doch nur wenige Tage nach der frohen Botschaft folgt nun die Ernüchterung. Die App „ID Wallet“, die für die Übertragung des Führerscheins auf das Handy benötigt wird, ist kaputt. Der genaue Grund: unklar.
Gebaut hatte die Anwendung die völlig unbekannte Digital-Enabling GmbH, ein Tochterunternehmen der wenig bekannten Esatus AG aus Langen in Hessen. Mithilfe der App konnten Nutzer, die über einen E-Personalausweis verfügen, eine Anfrage beim Kraftfahrtbundesamt stellen und eine digitale Version der Fahrerlaubnis in der Brieftaschen-App speichern. Das klappte aber offenbar nur bei wenigen Nutzern problemlos. Schnell häuften sich die Beschwerden in den Sozialen Medien. Mittlerweile ist die App wieder komplett aus den App Stores von Google und Apple verschwunden. Auf der Webseite der App-Herstellerfirma und auf der Seite der Bundesregierung findet sich ein kurzes Statement: Das große Interesse habe „zu Lastspitzen geführt, die temporär die Nutzung der ID-Wallet-App beeinträchtigt haben.“ Und das wohl noch ist untertrieben: Auf der Programmiererplattform Github sammelten Nutzer die zahlreichen Fehlermeldungen.
Man habe die App nun entfernt und wolle sich bei einer Wiederveröffentlichung „in einigen Wochen“ auch um Hinweise von Nutzern kümmern, „die sich mit Sicherheits- und Vertrauensfragen auseinandersetzen“. Es dürften tatsächlich eher die Sicherheitsfragen als die Lastspitzen gewesen sein, die dazu führten, dass die App nun komplett verschwunden ist, sagt IT-Sicherheitsexperte Manuel Atug, der sich die App genauer angeschaut hat.
Atug, der durch seine ausdauernde Kritik an der Luca-App einige Bekanntheit erreicht hat, bemängelt, dass man bei der Führerschein-App eher auf Nutzerfreundlichkeit als auf Sicherheit gesetzt habe. Der digitale Personalausweis sei sicher, weil er auf Hardware basiere, der digitale Führerschein dagegen baue auf Software auf. Das mache die App von vornherein unsicher. Auch dass mit „Distributed Ledger“ eine Blockchain-Technologie zum Einsatz gekommen sei, nennt Atug „unsinnig“. Das falsche Design und die falschen Prioritäten rächten sich jetzt.
Bei alledem kann man fast übersehen, dass der digitale Führerschein selbst dann bislang keinerlei Nutzen bringen würde, wenn die App denn funktionierte. Ihm fehlt nämlich die gesetzliche Grundlage. Die vor einer Woche veröffentlichte App ist also zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur unsicher und kaputt, sondern auch noch nutzlos.
Lesen Sie mehr zum Thema
Gutscheine:
SATURN Gutschein
Dell Gutschein
reBuy Gutschein
Conrad Gutschein
Grover Gutschein
Galaxus Gutschein
expert Gutschein
JBL Gutschein
Samsung Gutscheincode
Pollin Gutschein
Vergleichsportal:

source