Dir rigiden Maßnahmen gegen das Coronavirus in China sowie auch die Angst der Menschen und Arbeiter vor Ort treiben derzeit das Wirtschaftsleben in China, das als wichtiger globaler Motor gilt, in den Keller. Lieferketten stocken oder stehen still, es fehlt vor Ort an Personal. Waren- und Personenströme in und aus China gestalten sich immer schwieriger. Die gesamte Produktion etlicher Unternehmen wird ganz signifikant gedrosselt. Und wirklich absehbar ist es auch nicht, wann dieser Spuk eine Ende haben soll. Nur dass er bis dahin noch grimmige wirtschaftliche Tatsachen schaffen wird.
So kommen nun auch immer mehr deutsche Unternehmen in die Bredouille, die in China produzieren oder vor Ort Geschäfte abwickeln. Das recht unvermittelt aufgetretene Coronavirus hat so binnen weniger Wochen einen der wichtigsten globalen Märkte und eine der wichtigsten globalen Produktionsstätten nahezu zum Erliegen gebracht. Bereits jetzt korrigieren viele besonders stark betroffene Unternehmen ihre Gewinnerwartungen um Größenordnungen im zweistelligen Prozentbereich zurück. Unternehmen aus den USA gehen dabei, soweit es sie betrifft, von ähnlichen Größenordnungen aus.
Ein Spiel auf Zeit – aber wie viel Zeit?
Die Einschätzungen darüber, wann sich die Situation wieder normalisieren wird, gehen auseinander. Viele Unternehmen wagen Prognosen, die eine Normalisierung für Ende März / Anfang April antizipieren. Pessimistischere Einschätzungen gehen davon aus, dass das Ganze noch bis zum Sommer das Geschäftsleben hemmen wird. Jedoch muss man ganz klar sagen, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt reine Kaffeesatzleserei ist.
Dass es im Jahr 2020 noch keinen Impfstoff gegen das Virus geben wird, gilt als so gut wie sicher. Zumal die tatsächliche Letalität sowie die Verbreitung des Coronavirus, aufgrund seiner symptomatischen Nähe zur Grippe, nur schwer zu fassen sein dürften. Die Dunkelziffer der Infizierten bzw. bereits Genesenen, die selber ihrem Zustand naturgemäß niemals eine große Bedeutung zugemessen haben (zumal auch symptomfreie Verläufe bereits entdeckt wurden), dürfte erheblich sein. Sie könnte die Anzahl der statistisch dokumentierten Fälle gar um ein Mehrfaches übertreffen. Immerhin rennt nicht jeder sofort ins Labor, sobald ihm flau ist oder er ins Taschentuch schnäuzt.
Und dennoch reicht es, um die ganze Wirtschaft ins Stocken zu bringen. Es sei denn, man investiert in Atemmasken. Dann macht man derzeit ein glänzendes Geschäft