Biogas als Träger von Energie gilt als verlässlich und seine Gewinnung erfolgt aus regenerativen Energien oder Abfällen. Anders als erneuerbare Energien aus Sonnen- und Windenergie hängt die gewonnene Energie von Biogas nicht von Tageszeit und Witterung ab, sondern steht rund um die Uhr zur Verfügung. Biogas weist eine hohe Umweltfreundlichkeit und Effizienz auf. Bei seiner Nutzung werden keine fossilen Brennstoffe verwendet und es wird kein zusätzliches CO2 erzeugt. Das bei der Verbrennung von Biogas entstandene CO2 stößt lediglich das Kohlendioxid aus, das die Energiepflanzen vorher bereits bei der Substrat Bildung benötigt haben. Das stellt einen Unterschied dar, der entscheidende und nicht schädliche Vorteile für unser Klima bringt.
Biogas-Anlagen funktionieren theoretisch relativ einfach.
Mit Nebenprodukten der Landwirtschaft oder anderen Substraten, die zum Einsatz geeignet sind, wir das Biogas im Fermenter erzeugt. Dafür finden zum Beispiel Gras-, Getreide-, Mais- oder Gülle-Silage Verwendung. Das daraus entstehende Gas kann anschließend in einer Anlage zur Aufbereitung von Biogas gereinigt und zu veredeltem Erdgas umgewandelt werden. Dieses Gas eignet sich zum Einspeisen in das Erdgasnetz.
Alternativ ist es möglich, das Gas in einem Blockheizkraftwerk direkt in Wärme und Strom zu konvertieren, um sie in das Nahwärme- und Stromnetz einzuspeisen.
Biogas-Anlagen in der Praxis
Die Theorie klingt wesentlich einfacher als die Praxis und stellt einen sehr komplexen Vorgang dar. Er lässt sich durch viele Faktoren beeinflussen. Das beginnt bei der Art der Substrate über die Zugabe von Zusätzen für die Vergärung bis hin zu verschiedenen Einstellungen von Temperaturen. Damit können die Prozesse optimiert werden. Dabei dienen u. a. Quetschventile als pneumatische Absperrungen mit hoher Zuverlässigkeit. Sie werden zum Dosieren, Regeln, Absperren und Abdichten verschiedener Rohstoffe und Materialien eingesetzt, die aggressiv, faserig, verschmutzt, körnig, zähflüssig und flüssig sind.
Gefahrenkontrolle bei Biogas-Anlagen
Der Faktor Gefahrenkontrolle bei der Biogaserzeugung steht an oberster Stelle. Biogas besteht überwiegend aus Methan (auch CH4), ist brennbar und explosiv. Deshalb sind Maßnahmen zum Schutz vor Explosionen unbedingt erforderlich. Alle Biogas-Anlagen müssen die Gefahrstoff- und Betriebssicherheitsverordnung beachten. Die Vorschriften und Regelwerke der Gesetzgebung verlangen eine strikte Umsetzung aufgrund der Gefährlichkeit des Biogases.
Vorteile von Biogas
Die Energiequelle Biogas gilt als umweltfreundlich, weil es im Vergleich zu Erdgas (fossiler Brennstoff) unbegrenzt vorhanden ist. Die Anfänge der Biogas-Anlagen liegen in den dreißiger Jahren. Die letzten zwanzig Jahre nahm der Bau von Biogas-Anlagen sprunghaft zu. Doch das Verfahren zur Gewinnung von Biogas ist jetzt erst ausgereift. Allerdings fehlen noch Lösungen für die negativen Wirkungen dieser Technologie, die zufriedenstellend sind.
Biomasse steht an zweiter Stelle der erneuerbaren Energiequellen
Die Weltbevölkerung nimmt permanent zu und gleichzeitig werden die natürlichen Ressourcen immer knapper. Dringende Fragen, was die zukünftige Energieversorgung bringt, suchen umfassende Antworten. Erdgas kann nur noch in unterirdischen Bereichen gewonnen werden, die schwer erreichbar sind. Durch die immer weiter schwindenden fossilen Brennstoffe gestaltet sich deren Gewinnung kostspieliger als in der Vergangenheit.
Erneuerbare Energien, zu dem Biogas gehört, bieten einen Vorteil: Diese Energien stehen uns dauerhaft und fast unbegrenzt zur Verfügung. Biomasse hängt nicht vom Klima ab. Organischer Abfall wird sowieso von uns produziert. Deshalb gilt Biomasse als zweitwichtigste erneuerbare Energie und wird als Grundversorgung in Deutschland bevorzugt.
Biogas bedeutet für die Landwirtschaft zusätzliche Einnahmen
Biogas erschließt für Landwirte zusätzliche Geldquellen für Erzeugnisse, die sonst auf dem Müll landen würden. Durch kurze Wege, weil es in der unmittelbaren Nähe des Endverbrauchers produziert werden kann, trägt es zum Umweltschutz maßgeblich bei. Reste von Ernten und Exkremente zum Erzeugen von Biogas fallen überall an. Unter bestimmten Bedingungen ist die Gewinnung von Biogas direkt aus der Müllverbrennung möglich.
Viele Pflanzen, die zur Energiegewinnung gebraucht werden, lieben das deutsche Klima und zeichnen sich durch einen hohen Wert an Methan aus, das bei der Erzeugung von Biogas eine große Rolle spielt. Die CO2 Ökobilanz von Biogas ist deshalb sehr gut. Trotzdem Kohlendioxid freigesetzt wird, fand jedoch davor eine natürliche Bindung aus der Atmosphäre statt. Das bedeutet, dass Biogas zur Umweltfreundlichkeit beiträgt und CO2-neutral ist.
Nachteile – was Biogas-Kritiker sagen
Alleine die klimaneutrale Verbrennung wäre nicht wesentlich und es wäre nicht so einfach, sagen Biogas-Kritiker. Es sei immer von der Lage, von der Art der Rohstoffe und der Effizienz einer Biogas-Anlagen abhängig. Diese müssten in die Bilanz einfließen. Weil es mittlerweile über 6000 deutsche Biogas-Anlagen gibt, sollte auch der Bau einer solchen Anlage mit in diese Bilanzen aufgenommen werden.
Biogas und Erdgas – Unterschied
Die Ökobilanz kann durch lange Transportwege, die durch große Entfernungen der Rohstoff-Erzeuger zur Biogas-Anlage entstehen, verschlechtert werden. Auch wenn es nicht immer zu verhindern ist, weil die Kapazitäten von einigen Biogas-Anlagen nicht von der Region allein gedeckt werden können, so erzeugt ein LKW mit einem langen Weg mehr CO2 und sein Ausstoß macht vieles an Einsparungen wieder zunichte.
Belastende Gerüche von Biogas in der Region
Natürlich riecht Biogas nach Natur. Um eine Geruchsbelästigung im Rahmen zu halten, ist eine professionelle Planung und Bauausführung von Biogas-Anlagen zwingend nötig. Organische Rohstoffe in diesen Mengen würden beim Verarbeiten zu starken Gerüchen führen. Bei ungünstigem Wind könnten Anwohner, trotz einem gewissen Abstand, noch etwas riechen. Die Biogas-Anlagen dürfen auch keine größeren Methan-Mengen entweichen lassen, die in die Atmosphäre aufsteigen. Dies würde den Treibhauseffekt verstärken.
Landwirte stehen bei den lukrativen Einnahmen durch die Energiepflanzen vor einer moralischen Frage. Nahrungsmittel-Anbau kann unter Umständen weniger Einkommen einbringen als der Anbau von Energiepflanzen für Biogas-Anlagen. Auch der Nährstoffgehalt der Böden, die nur noch mit Monokulturen bepflanzt werden, wirkt sich nachteilig aus. Es gilt, diese Probleme zu lösen, um die effizient und umweltfreundlich arbeitenden Biogas-Anlagen noch attraktiver zu machen.
Zusammengefasst liegen die Vorteile von Biogas-Anlagen auf der Hand
Biogas steht für sinnvolle Abfallbeseitigung und Abfallnutzung. Abfälle aus Kommunen wie Biomüll und Grünschnitt, gewerbliche Abfälle wie Speise- und Küchenabfälle und landwirtschaftliche Abfälle wie Gülle können entsorgt und genutzt werden.
Biogas-Anlagen schaffen neue Einkommensperspektiven für Landwirte.
Unvergorene Gülle als Dünger ist weniger verträglich für die Pflanzen als der Gärrest von Biogas-Anlagen. Wird dieser genutzt, wird die Verwendung von Handelsdünger reduziert. Das wirkt sich positiv auf den Schutz unserer Gewässer aus.
Biogaserzeugung vermindert die Abhängigkeit von Energieimporten und verbessert die Handelsbilanz in Deutschland.
Biogas erhöht die Sicherheit von Energieversorgung in den Regionen, weil es dezentral gewonnen und genutzt werden kann.
Das Nutzen von Biogas unterstützt die dezentrale Verwertung von Abfall und den umweltgerechten Wirtschaftskreislauf.
Die Rohstoffe für Biogas sind erneuerbar, nachwachsend und lokal verfügbar.
Der Anbau der Rohstoffe für die Erzeugung von Biogas dient sinnvoll der Nutzung von stillgelegten Flächen. Die Energiepflanzen können dort angebaut werden.