Hamburg  
01.09.2021, 11:51 Uhr | dpa
Aus Sicht der Hamburger Wirtschaft lässt das in der Hansestadt eingeführte 2G-Optionsmodell für Geimpfte und Genesene noch wichtige Fragen offen. Diese drehen sich laut Handelskammer vor allem um den Datenschutz und das Arbeitsrecht. „Wir empfehlen dem Hamburger Senat, im Dialog mit den betroffenen Branchen rasch nachzusteuern und die Möglichkeiten des 2G-Modells zu verdeutlichen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Malte Heyne, am Mittwoch einer Mitteilung zufolge.
In einer Befragung hätten Unternehmer angegeben, dass sie nicht über ausreichend geimpftes Personal verfügten. „Viele der befragten Unternehmen sehen auch offene rechtliche Fragen – insbesondere im Umgang mit den Angestellten – als Hindernis.“ Von den 215 Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen, wolle rund die Hälfte die 2G-Option nutzen, etwa ein Fünftel seien unentschlossen. Der Erwartung, dass sich Kunden sicherer fühlten und das 2G-Modell wünschten, steht demnach die Sorge vor einem Imageverlust und dem Verzicht auf Umsatz entgegen.
Nach Angaben der Hamburger Gesundheitsbehörde war der Stadtstaat am 28. August das erste Bundesland, das das 2G-Optionsmodell in der Corona-Pandemie in dieser Form umsetzte. Veranstalter und Wirte können damit selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen – also auch aktuelle Tests akzeptieren. Neu ist laut Behörde, dass bei Veranstaltungen, an denen nur Geimpfte und Genesene teilnehmen, die Einschränkungen zu weiten Teilen fallen. Wer mitmachen möchte, muss sich über eine Webseite anmelden.
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte die Entscheidung des Senats damit begründet, dass Geimpfte und Genesene im Vergleich zu den Ungeimpften keinen wesentlichen Anteil am Infektionsgeschehen hätten.

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