Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft fällt in diesem Jahr voraussichtlich schwächer aus als erhofft. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) senkt seine Konjunkturprognose für das laufende Jahr auf real drei Prozent. Zuvor hatte der Verband noch mit einem Plus von 3,5 Prozent gerechnet. Anfang kommender Woche will der Verband seine neue Vorhersage veröffentlichen.
Trotz eines starken Wachstums im zweiten Quartal werde die konjunkturelle Erholung 2021 insgesamt etwas weniger stark ausfallen als zuletzt im Juni vorhergesagt, so BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. Hauptgrund für die revidierte Prognose: der schwächere private Konsum. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Verbraucher seien im August zwar deutlich besser ausgefallen als vor einem Jahr. Allerdings schreckten die Konsumenten offenbar vor größeren Anschaffungen zurück. Höhere Preise, Maskenpflicht und Abstandsregeln in den Geschäften dürften die Kauflust beeinträchtigt haben, so der BDI.
Auch die Industrieproduktion bereitet dem Verband Sorgen: Sie sei »in der ersten Jahreshälfte noch nicht so recht in Schwung« gekommen und im zweiten Quartal sogar um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken, so Lang. Ursache hierfür seien eindeutig die Materialengpässe, denn die Auftragsbücher füllten sich weiter.
Starkes Wachstum erwartet der BDI allerdings beim Export von Waren und Dienstleistungen und bei Investitionen in Maschinen und Geräte. Der Handel mit den EU-Partnerländern und den USA laufe blendend. Das Chinageschäft dagegen schwächele ein wenig. Der Exportanstieg sei aber »kein Automatismus für ein lang anhaltendes Konjunkturhoch«. Probleme in den globalen Lieferketten, hohe Logistikkosten und ungeklärte Handelsstreitigkeiten »verdunkeln den Konjunkturhimmel«, warnt Lang.
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38/2021
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