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Zwei Unternehmer für die SPD im Bundestag: Unternehmensberater Armand Zorn (links) und Rechtsanwalt Kaweh Mansoori aus Frankfurt Bild: Frank Röth
Die Wähler im Rhein-Main-Gebiet schicken 15 Politiker mit Wirtschaftserfahrung in den Bundestag. Die meisten davon sind allerdings weder von der CDU noch von der FDP.
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Am Tag nach der Wahl zeigt sich Wolf Matthias Mang besorgt. „Natürlich hätte ich mir bessere Ergebnisse für Parteien mit wirtschaftsfreundlicheren Programmen gewünscht“, sagt der Präsident der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Die Wirtschaft dürfe schließlich nicht durch „mehr Reglementierung und höhere Steuern ausgebremst werden. „Wir können und müssen auf die Kräfte des Marktes vertrauen.“ Ähnlich argumentiert der Dachverband der hessischen Wirtschaftskammern: „Die Unternehmen dürfen jetzt keiner politischen Belastungsprobe unterzogen werden. Sie brauchen unternehmerischen Freiraum, nicht regulatorische Enge“, warnt Eberhard Flammer, Präsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertages, angesichts der Wahlergebnisse vom Sonntag.
Dabei dürften die Wirtschaftsvertreter unter den künftigen Abgeordneten auf mehr Verständnis für die Anliegen der Unternehmen treffen als vermutet. Denn eine ganze Reihe von Politikern aus Rhein-Main, die nun in den Bundestag einziehen werden, kommen selbst aus der Wirtschaft. Wer die Biografien der Gewählten anschaut, entdeckt gleich mehrere Rechtsanwälte, Selbstständige, Manager und Ökonomen, die in den künftigen Fraktionen die Interessen der Region vertreten werden.
Allein acht der 15 Wahlkreisgewinner in der Rhein-Main-Region (Südhessen und Mainz) haben einen ökonomischen Hintergrund, weitere sieben Politiker mit Wirtschaftsvergangenheit ziehen über die Landeslisten in den Bundestag ein. Und das längst nicht nur bei der FDP oder CDU, die allgemein als unternehmernah gelten, auch Grüne und AfD werden Wirtschaftsexperten nach Berlin entsenden können. Die meisten allerdings werden künftig der SPD-Fraktion angehören.
Ein Beispiel ist der Bundestagsneuling Armand Zorn, der für die SPD den Frankfurter Wahlkreis 182 gewonnen hat. Der gebürtige Kameruner hat Volkswirtschaft in Deutschland, China, Frankreich und Italien studiert und die vergangenen sechs Jahre Unternehmen bei der digitalen Transformation beraten, aktuell ist er nach eigenen Angaben Projektleiter in der wirtschaftlichen Entwicklungshilfe.
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Den benachbarten Wahlkreis 184 (Groß-Gerau) wird künftig die Sozialdemokratin Melanie Wegling vertreten. „Als Tochter einer Handwerkerfamilie weiß ich, wie man zupackt“, wirbt sie für sich. Von Beruf ist die Sinologin aktuell Vertriebsmanagerin bei einem Wasserfilterhersteller. Der 27 Jahre alte Sozialdemokrat Lennard Oehl aus Hanau ist bisher Finanzanalyst in Frankfurt.
Ebenfalls Finanzexpertin, allerdings FDP-Mitglied, ist Bettina Stark-Watzinger aus Bad Soden. Die Spitzenkandidatin der hessischen Liberalen hatte zunächst in Frankfurt und später in London bei Banken gearbeitet, seit 2008 führte sie dann die Geschäfte von Safe, einem Wirtschaftsinstitut für Finanzmarktforschung, bis zu ihrem Einzug in den Bundestag 2017. Ihre Parteifreunde Alexander Müller (Rheingau-Taunus) und Till Mansmann (Bergstraße) kommen aus der Softwarebranche, Müller ist selbständiger Entwickler, Mansmann hatte mal eine Firma für Softwaredienstleistungen gegründet, war später jedoch als Fachredakteur für Steuerthemen tätig.
Für die Union ziehen abermals der frühere Fraport-Manager Klaus-Peter Willsch, Wahlkreisgewinner im Rheingau-Taunus, und über die Landesliste die Handelsfachwirtin Patricia Lips aus dem Kreis Offenbach in den Bundestag ein. Lips ist nebenbei stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU-nahen Mittelstands- und Wirtschaftsunion. Nicht geschafft hat es dagegen die bisherige Frankfurter CDU-Abgeordnete und Unternehmensberaterin Bettina Wiesmann.
Eine eigene parteiübergreifende Parlamentsgruppe könnten die selbständigen Juristen aus der Region einrichten: Die Sozialdemokraten Bettina Müller (Wahlkreis Main-Kinzig-Wetterau) und Kameh Mansoori (Landesliste) waren als Rechtsanwälte tätig. Mehrere Anwälte sind erwartungsgemäß auch unter den Christdemokraten und den Freien Demokraten zu finden. Der Wiesbadener Ingmar Jung (CDU) etwa war Rechtsanwalt in Eltville am Rhein, bevor er 2010 Berufspolitiker wurde. Sein über die Landesliste einziehender Parteifreund Stefan Heck war Wirtschaftsjurist in einer Kanzlei in Frankfurt, später aber auch ein Jahr lang Geschäftsführer der Urheberrechte-Verwertung VG Media.
Für die FDP ziehen der Wettbewerbsrechtsanwalt Thorsten Lieb aus Frankfurt und der Wetterauer Anwalt und Strafverteidiger Peter Heidt in den Bundestag ein. Die Spitzenkandidatin der hessischen AfD, Mariana Harder-Kühnel, war ebenfalls mehrere Jahre im Rhein-Main-Gebiet als Wirtschaftsprüferin und Rechtsanwältin tätig.
Auch die Wirtschaftswissenschaft aus Rhein-Main wird im Bundestag vertreten sein: Der Sozialdemokrat Jens Zimmermann, Gewinner des Direktmandats im Odenwaldkreis, war unter anderem Ökonom an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und anschließend freier Unternehmensberater. Ebenfalls Wirtschaftswissenschaftler ist der Grünen-Politiker Wolfgang Strengmann-Kuhn, vor seinem Einzug in den Bundestag 2008 forschte und dozierte er an der Universität Frankfurt. Er setzt sich unter anderem für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.
Damit ist Strengmann-Kuhn in seiner Partei der einzige Wirtschaftskenner aus dem Rhein-Main-Gebiet – die Grünen schicken aus ganz Hessen insgesamt neun Abgeordnete in den Bundestag. Zwar ist zumindest die hessische Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Hoffmann eine frühere Geschäftsführerin einer PR-Agentur, sie kommt aber aus Nordhessen.
Nur die Linken haben künftig keinen Repräsentanten aus der Region mit einer Wirtschaftsbiografie. Ökonomisch gänzlich unerfahren sind die beiden Linke-Abgeordneten aus Hessen allerdings auch nicht: Die hessische Spitzenkandidatin und Bundesparteivorsitzende Janine Wissler aus Frankfurt leitete die vergangenen zwei Jahre den Wirtschaftsausschuss im Landtag.
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