In Tübingen wird die Gebühr für Anwohnerparken versechsfacht – wenn das Fahrzeug über 1800 Kilogramm wiegt. © o.n.
Tübingen – Fahrer von großen Autos zahlen in Tübingen bald deutlich höhere Anwohnerparkgebühren. Boris Palmer – Tübingens grünem Oberbürgermeister – sind die Gebühren aber immer noch nicht hoch genug.
Wie der Spiegel berichtet, wird das Anwohnerparken in Tübingen für Halter von schweren SUVs bald deutlich teurer – allerdings nicht so teuer, wie von manchen befürchtet. Statt bislang 30 Euro, sollten die Anwohner künftig 360 Euro pro Jahr für den Parkausweis bezahlen, kündigte der grüne OB Boris Palmer im Juli an. Er sprach von einer massiven Erhöhung.
Doch daraus wurde anscheinend nichts. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, legte Palmer im Klima-Ausschuss seiner Stadt nun einen Kompromiss-Vorschlag vor: Für Verbrenner mit mehr als 1800 Kilogramm und E-Autos mit mehr als 2000 Kilogramm sollen künftig 180 Euro pro Jahr fällig werden, wenn deren Halter das Anwohnerparken nutzen wollen. Das ist zwar nur die Hälfte der angekündigte Erhöhung, aber immer noch eine Versechsfachung des jetzigen Betrags.
Für Autos, die weniger wiegen, werden demnach 120 Euro fällig; Rabatte gibt es für sozial Schwache. Über den Vorschlag müsse nun noch der Gemeinderat abstimmen, allerdings signalisierte der bereits mehrheitlich seine Zustimmung, wie die Zeitung vermeldete.
Doch wie viel wiegt ein Auto im Durchschnitt? Die Grenze von 1800 Kilogramm überschreiten laut Spiegel bereits manche mittelgroßen Autos, darunter einige BMW 3er und der Mercedes GLC. Der VW Golf, das meistverkaufte Auto in Deutschland, wiegt je nach Ausführung um die 1500 Kilogramm.
Seit einigen Monaten können Städte in Baden-Württemberg eigene Gebühren für das Anwohnerparken festlegen, berichtet der Spiegel weiter. Hintergrund ist eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes, das bisher die Gebühren fürs Anwohnerparken bundesweit auf maximal 30,70 Euro pro Jahr festschrieb. Nun ist das Ländersache – und Baden-Württemberg hat diese Aufgabe den Kommunen übertragen. Deshalb überprüfen einige Städte derzeit die Parkgebühren. Freiburg plant eine Erhöhung auf 360 Euro.
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